Viniou-Bewertungen
Der Chablis Premier Cru "Cuvée Montmains" 2022 von La Chablisienne repräsentiert mustergültig die hohe Schule der Chardonnay-Weine aus dem nördlichen Burgund. In der Nase entfaltet sich ein komplexes, aber dennoch zurückhaltendes Bouquet von Zitrusfrüchten, weißem Pfirsich und floralen Noten, fein untermalt von einer zarten Mineralität, die an nassen Stein erinnert. Am Gaumen überzeugt dieser Premier Cru durch seine klare, vibrierende Struktur, mit einer eleganten Frische und einem erstaunlichen Gleichgewicht zwischen Fülle und Präzision. Die Reben wachsen auf den für "Montmains" typischen Kimmeridge-Böden, bestehend aus kalkhaltigem Mergel mit eingebetteten fossilen Austernschalen. Diese einzigartigen Bodenverhältnisse verleihen dem Wein den charakteristischen, fast salzigen Nachhall und die ausgeprägte Mineralität.
Die Weinbauregion Chablis, im äußersten Norden des Burgund gelegen, ist bekannt für ihr kühles, gemäßigt kontinentales Klima. Die langen, oft kühlen Vegetationsperioden schenken dem Chardonnay eine bemerkenswerte Säure und Frische. Die Böden von Chablis sind reich an Kalk und Tonmineralien, was sich stark auf das Terroir und somit auf die Stilistik der Weine auswirkt. Traditionell erlebte Chablis zahlreiche klimatische Herausforderungen, die jedoch eine herausragende Voraussetzung für elegante, langlebige Weißweine bieten und dem Anbaugebiet zu internationalem Renommee verhalfen.
Der Chablis Premier Cru aus Montmains ist ein idealer Begleiter zu feinen Meeresfrüchten, wie Austern, Jakobsmuscheln oder Garnelen in Zitronenbutter. Ebenso passt er hervorragend zu pochiertem Fisch, hellem Geflügel mit cremigen Saucen oder zu regionalen Spezialitäten wie "Jambon au Chablis". Käsefreunde können diesen Wein mit einem Beaufort oder Ziegenkäse kombinieren, der die Mineralität des Weins unterstreicht.
Für den optimalen Genuss empfiehlt es sich, diesen Chablis Premier Cru bei einer Temperatur von 10-12°C zu servieren. Eine Karaffierung ist bei jungen Weinen dieser Art nicht zwingend nötig, kann aber helfen, die feinen Aromen noch etwas stärker hervorzubringen. Der 2022er präsentiert sich jetzt schon zugänglich, wird aber mit ein paar Jahren Flaschenreife an Komplexität noch deutlich gewinnen.
