Viniou-Bewertungen
Der Domaine Chevalier 1986 aus der Appellation Graves AOC in Bordeaux ist ein klassischer Rotwein, der das Terroir und die traditionelle Bordeaux-Kunst eindrucksvoll widerspiegelt. Die Cuvée besteht typischerweise aus Merlot, Cabernet Sauvignon und einem kleineren Anteil Cabernet Franc, was für Weine aus Graves typisch ist. 1986 war ein gutes Jahr in Bordeaux, das durch relativ kühles, aber stabiles Wetter geprägt war, wodurch die Trauben langsam und gleichmäßig reifen konnten. Die Weinbereitung folgt den strengen Regeln der Appellation, mit sorgfältiger Handlese und einer langen Reifezeit – ein Teil davon sicher im Barrique –, was dem Wein Komplexität und Tiefe verleiht. Heute präsentiert sich dieser gereifte Wein mit einer Ziegelfarbe und zeigt Aromen von getrockneten Pflaumen, Tabak, Leder und feinen Gewürznoten.
Die Region Graves liegt im Süden von Bordeaux und ist bekannt für ihre kiesigen Böden, die namensgebend („Graves“ bedeutet Kies) und typisch für das charaktervolle Terroir sind. Diese Böden speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts ab, was zur gleichmäßigen Reifung der Trauben beiträgt. Das Klima ist gemäßigt ozeanisch, beeinflusst durch die Nähe zum Atlantik, was für genügend Niederschlag und eine lange Vegetationsperiode sorgt. Die Weine aus Graves sind berühmt für ihre elegante Tanninstruktur und eine raffinierte Balance zwischen Kraft und Finesse. Die Weinbautradition reicht bis in die römische Zeit zurück, und Graves ist das historische Herz von Bordeaux.
Als Speisebegleiter empfiehlt sich dieser gereifte Rotwein besonders zu klassischen Gerichten der Region, etwa zu gegrilltem Entrecôte à la bordelaise, Lammkarree, Wildgerichten oder einer Confit de Canard. Dank seiner Reife und Struktur harmoniert er auch hervorragend mit Pilzgerichten, mittelreifen Käsesorten und deftigen Schmorgerichten sowie Trüffel-Spezialitäten, wie sie in der Region beliebt sind.
Für die optimale Entfaltung empfiehlt sich, die Flasche vor dem Genuss sorgfältig zu dekantieren und bei einer Temperatur von 16-18°C zu servieren. So kommen die komplexen Aromen und die feinen Tertiärnoten am besten zur Geltung.
