Viniou-Bewertungen
Der Grand Vin de Château Latour 1973 aus der prestigeträchtigen Appellation Pauillac im Médoc ist eine Ikone des Bordeaux-Weinbaus, insbesondere für Liebhaber gereifter Spitzenweine. Der Jahrgang 1973 war im Bordelais von eher kühlem und feuchtem Wetter geprägt, was den Weinen eine schlankere Struktur, aber auch eine bemerkenswerte Finesse verliehen hat. Die Cuvée des Grand Vin besteht überwiegend aus Cabernet Sauvignon, ergänzt durch Merlot, sowie kleinere Anteile von Cabernet Franc und Petit Verdot. Der Ausbau erfolgt traditionell in neuen Barriques aus französischer Eiche, was dem Wein Tiefe und Komplexität verleiht. Nach fünfzig Jahren hat der Wein seine Primärfrucht größtenteils abgelegt und zeigt typische tertiäre Aromen: Leder, getrocknete Früchte, Tabak und feine Würznoten, verbunden mit einer bemerkenswerten Eleganz und einem seidigen Tannin.
Das Terroir von Pauillac ist geprägt von tiefen Kiesböden, die exzellent zur Reife des Cabernet Sauvignon beitragen. Das Klima ist gemäßigt und wird sowohl vom nahegelegenen Atlantik als auch von der Gironde-Mündung beeinflusst, was für eine gleichmäßige Reifung der Trauben sorgt. Pauillac ist berühmt für seine langlebigen, kraftvollen Weine, die gleichzeitig Finesse und Komplexität aufweisen. Château Latour selbst blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück und gehört zu den ersten Adressen der Bordeaux-Weinwelt. Die Verbindung von Tradition, herausragendem Terroir und sorgfältiger Vinifikation ermöglicht Weine von außerordentlicher Lagerfähigkeit und Tiefe.
Für den optimalen Genuss des Château Latour 1973 empfehlen sich klassisch französische Speisen wie Trüffelgerichte, ein zartes Lammkarree aus Pauillac, gebratene Ente mit Pilzen oder gereifter Comté-Käse. Auch Wildgerichte, wie beispielsweise ein Rehrücken mit einer saftigen Sauce, lassen die Feinheiten des gereiften Latour wunderbar zur Geltung kommen.
Um das volle Aromenspektrum dieses gereiften Premier Crus zu erleben, sollte der Wein vorsichtig dekantiert werden, um das Sediment zu entfernen, und bei etwa 17-18°C serviert werden. Eine zu niedrige Temperatur würde die Aromen verschließen, während zu viel Wärme dem zarten Gleichgewicht schaden könnte. Lassen Sie den Wein nach dem Öffnen etwas atmen, damit sich die subtilen Noten ideal entfalten können.
